Besichtigung der Bio-Gasanlage in Brandis

 

 

Im März dieses Jahres beschwerten sich Brandiser Bürger bei mir, daß bestialisch stinkende Gülle auf die Felder ausgebracht würde, die von der hiesigen Bio-Gasanlage stämme und ich als Stadtrat dazu nachfragen solle. Der Betreiber teilte mir mit, daß dies keinesfalls von der Anlage stamme und ich könnte zu einem vereinbarten Termin die Anlage besichtigen und das Substrat selber mal anschauen und riechen. Zu meinem vereinbarten Termin meldeten sich noch zwei Grüne (eine davon im Kreistag).

Wir wurden durch die Bio-Gasanlage von Juwi geführt und der Produktionsprozeß wurde uns genau erklärt. Es stellte sich heraus, daß die penetranten Gerüche von den Feldern nicht von dieser Anlage stammen können. Wahrscheinlich wurde Gülle oder Hühnermist von den landwirtschaftlichen Betrieben auf die Felder ausgebracht.

Nun stellte sich aber als enormer Nachteil dieser technischen Anlagen heraus, daß der Produktionsprozeß nur mit genormten Stoffen funktioniert. Nämlich nur mit Zuckerrüben, Mais und Getreide, daß ständig angefahren werden muß. Es können keine anderen Substanzen in der Bio-Gasanlage verwertet werden, z.B. die genannten Gülleabfälle aus der Landwirtschaft, kommunale Abfälle, Gartenabfälle usw.

Die grüne Kreisrätin bemerkte, daß nächstes Jahr, auf Initiative der EU, Bio-Abfälle aus den Kommunen teuer in anderen Landkreisen entsorgt werden müssen, da es in unseren LK nicht möglich ist. Diese Bio-Gasanlagen sind nicht darauf konzipiert, dieses zu verwerten.

Statt dessen kann unbemerkt auch Genmais beliefert werden, was natürlich nicht erkennbar ist. Schadstoffe, die in den angelieferten Material enthalten sind, werden letztendlich wieder mit dem Substrat auf die Felder ausgebracht.

Also, der entscheidende Nachteil dieser Biogasanlagen ist, daß zur Energiegewinnung Flächen, die für die Nahrungsgewinnung vorgesehen sind, verloren gehen. In einem Land, welches hoffnungslos  übersiedelt ist und zudem seit vielen Jahren nicht mehr autark die Flächen bewirtschaftet, ist völlig von anderen Ländern von deren Nahrungsmittelnlieferungen abhängig, die wiederum immer unnatürlicher angebaut werden und fatalerweise auf immer mehr Gentechnik und den dazugehörigen Chemiegiften gesetzt wird. So verdrängen die Agrar-Riesen (u.a. Monsanto) absichtlich die natürliche Vielfalt mit den jahrtausend alten Bauernsorten. Darum sollte, so viel wie möglich in unseren Gärten selbst Obst, Gemüse und Kräuter angebaut werden.

Ebenso unsinnig ist es, Kraftstoffe aus Nahrungsmitteln herzustellen, wo dazu noch oft Tropenwälder gerodet werden müssen.